24. März 2006 BR hör!spiel!art.mix - Hubert Fichte Zum 20. Todestag von Hubert Fichte produzierte der BR einen Essay der österreichischen Schriftstellerin Kathrin Röggla, die sich mit Fichtes Einfluss auf ihr eigenes Schreiben und seinen literarischen Methoden, vor allem der des Interviews, auseinandersetzt. Der ursprünglich für das BR-Nachtstudio entstandene Text ist hier als Hörspiel realisiert. Nicht nur Fichtes Radioproduktionen basieren auf seinen spannend geführten Tonband-Interviews. Seine Gespräche und die daraus entstandenen Romane zeichnen ihn als Wegbereiter für die Anerkennung des Interviews als literarischer Form aus. In den St. Pauli Interviews kommt Wolli, Fichtes Langzeitinterview-Partner und Protagonist mehrerer Romane zu Wort. Also behandelt die Frage, wie ein sechzigjähriger homosexueller Angestellter in der Bundesrepublik der 1970er Jahre lebt und liebt. Kathrin Röggla anmaßungskatalog für herrn fichte Regie: Barbara Schäfer BR 2006 34'34 Ursendung Mit Stefan Merki Die Schriftstellerin Kathrin Röggla setzt sich in sechs "anmaßungen" in einem ursprünglich als Radioessay für das BR-Nachtstudio entstandenen Text mit den Einflüssen Hubert Fichtes (1935-86) auf ihr eigenes Schreiben auseinander. Der Text ist hier als Hörspiel realisiert. Gesprochen von einer Stimme bekleidet Röggla drei Positionen: die der "reisezögerlichen autorin", die "der unautobiographischen autorin" und die von "fichte als zitatmaschine". Fichtes literarische Methoden, vor allem die des Interviews, die Tonbandaufzeichnungen seiner Hamburger Lesungen im Star Club oder die ethnologischen Reiseberichte werden Gegenstand der Selbstbefragung, in der es heißt: "soll das eine erklärung sein, soll das die entschuldigung sein für die gewaltige anmaßung über sich selbst zu schreiben. sein eigenes leben als material? da kann fichte noch hundertmal sagen, das sei das normalste und überhaupt die bedingung des schreibens - ich halte mein leben doch nicht für die öffentlichkeit interessant. und doch, das wörtchen "ich" hast du auch durchkonjugiert in deinen büchern, so wie fichte es vielleicht durchdekliniert hat, es durch verschiedene identitäten, figuren hetzend, sie wegschieben, es mit erzählerpositionen umkreisend, kaschierend. dem ich immer identitäten vorsetzend, die jäcki oder detlev heißen mögen, figuren für den schauspieler fichte". Hubert Fichte Palais d'Amour, St. Pauli Interviews - Wolli Hubert Fichte 1969/supposé Köln 2000 16'15 Hubert Fichte Also - Monolog eines sechzigjährigen Angestellten Regie: Klaus Mehrländer WDR 1972 43' Mit Herbert Stass Im Studio: Katarina Agathos, Moderation 6. März 2006, 0:30 Uhr NDR Fernsehen Hubert Fichte - Der schwarze Engel Der Filmemacher Thomas Palzer hat für seine Dokumentation Stimmen über Hubert Fichte gesammelt: So berichten unter anderem Leonore Mau, Fritz J. Raddatz, Peter Rühmkorf, Thomas Meinecke und Peggy Parnass über den Hamburger Pop-Poeten. Auch Fichte selber ist immer wieder in Interviews und Lesungen zu sehen – unter anderem bei der viel beachteten Lesung aus seinem "Palette“-Manuskript 1966 im legendären Hamburger Star-Club. [Zum Film] 3. März 2006, 0 Uhr SWR Fernsehen Hubert Fichte - Der schwarze Engel Der Filmemacher Thomas Palzer hat für seine Dokumentation Stimmen über Hubert Fichte gesammelt: So berichten unter anderem Leonore Mau, Fritz J. Raddatz, Peter Rühmkorf, Thomas Meinecke und Peggy Parnass über den Hamburger Pop-Poeten. Auch Fichte selber ist immer wieder in Interviews und Lesungen zu sehen – unter anderem bei der viel beachteten Lesung aus seinem "Palette“-Manuskript 1966 im legendären Hamburger Star-Club. [Zum Film] 25. Februar, 20 Uhr Freies Senderkombinat Hamburg (FSK) Lorettas Leselampe: Schwerpunkt zum 20. Todestag Hubert Fichtes Die FSK-Diskussionsrunde - Teilnehmer: Jan-Frederik Bandel, Angela Delissen, Ole Frahm und Mario Fuhse -, die am 25. Februar in "Lorettas Leselampe" zu hören war, steht jetzt über freie-radios.net zum Download bereit! Teil 1: Einleitung, Beginn der Diskussion http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11743 Teil 2: Fortsetzung der Diskussion über den Roman "Die zweite Schuld" http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11745 Teil 3: Überlegungen zum Buch "Psyche" von Hubert Fichte und Leonore Mau (Ole Frahm) http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11747 Weiterhin zum Abruf steht die Dokumentation zu "Palette revisited" und zur Ausstellung "Hubert Fichte und Leonore Mau": Teil 1: Einleitung und Dokumentation der Lesung von Jan-Frederik Bandel, Lasse Ole Hempel und Thomas Meinecke http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11536 Teil 2: Ole Frahm liest aus "Palette revisited" http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11537 Teil 3: Dokumentation der Veranstaltung "Palette, Parks, Palais d'Amour" mit Jan-Frederik Bandel, Mario Fuhse und Michael Weber (Aufnahme am Anfang etwas zu leise) http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11538 Teil 4: Ole Frahm über die Ausstellung "Hubert Fichte und Leonore Mau", dazu ein langes Interview mit Leonore Mau http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11539 30. Dezember 2005, 14 Uhr Freies Senderkombinat Hamburg (FSK) Ein Hubert Fichte Nachmittag der Redaktion 3 Zunächst eine Lesung aus dem Roman "Die Palette" und im zweiten Teil des Nachmittags: "Palette, Parks, Palais d'Amour" Sub- und Popkulturelles aus Hubert Fichtes Hamburg. Ein Feature von Jan-Frederik Bandel, Mario Fuhse und Michael Weber, eine Aufnahme aus dem Konsum vom 13.10.2005 Jan-Frederik Bandel, Mario Fuhse und Michael Weber widmen sich Dropouts und Gammlern, Schwulen und Ausgestoßenen in Hamburgs Sub- und Popkultur der 60er Jahre. Hubert Fichte hat sie und andere Abweichler in seinem berühmten Roman "Palette" porträtiert. Mit Lesungen, O-Tönen, Interviews und Kommentaren zeichnen der Autor Bandel (diverse Bücher, konkret, Jungle World), der Künstler Fuhse und der Schauspieler Weber (Schauspiel Frankfurt, Thalia Theater) Skizzen der Palettensubkultur, der legendären Star-Club-Lesung Hubert Fichtes, des damaligen Kiez´ und der schwulen Szene Hamburgs, erzählen von Begegnungen mit indienfahrenden Bordellieros und Privatethnologen, Palettianern usw. Gelesen, kommentiert und um Originalaufnahmen ergänzt werden Ausschnitte aus Texten Fichtes, aus "Palette revisited" (Bandel, Lasse Ole Hempel und Theo Janßen, Edition Nautilus 2005) und aus Bandels "Fast glaubwürdigen Geschichten" über Hubert Fichte (Rimbaud 2005). 21. Dezember 2005, 20.30 Uhr Freies Senderkombinat Hamburg (FSK) Palette, Parks, Palais d'Amour Sub- und Popkulturelles aus Hubert Fichtes Hamburg. Ein Feature von Jan-Frederik Bandel, Mario Fuhse und Michael Weber, eine Aufnahme aus dem Konsum vom 13.10.2005 Jan-Frederik Bandel, Mario Fuhse und Michael Weber widmen sich Dropouts und Gammlern, Schwulen und Ausgestoßenen in Hamburgs Sub- und Popkultur der 60er Jahre. Hubert Fichte hat sie und andere Abweichler in seinem berühmten Roman "Palette" porträtiert. Mit Lesungen, O-Tönen, Interviews und Kommentaren zeichnen der Autor Bandel (diverse Bücher, konkret, Jungle World), der Künstler Fuhse und der Schauspieler Weber (Schauspiel Frankfurt, Thalia Theater) Skizzen der Palettensubkultur, der legendären Star-Club-Lesung Hubert Fichtes, des damaligen Kiez´ und der schwulen Szene Hamburgs, erzählen von Begegnungen mit indienfahrenden Bordellieros und Privatethnologen, Palettianern usw. Gelesen, kommentiert und um Originalaufnahmen ergänzt werden Ausschnitte aus Texten Fichtes, aus "Palette revisited" (Bandel, Lasse Ole Hempel und Theo Janßen, Edition Nautilus 2005) und aus Bandels "Fast glaubwürdigen Geschichten" über Hubert Fichte (Rimbaud 2005). 30. November 2005, 20 Uhr Freies Senderkombinat Hamburg (FSK) Die Palette - Lesung aus dem Roman von Hubert Fichte Sie galt als verruchte Kneipe, als Sammelbecken von jugendlichen Gammlern, die durch ihre demonstrativ an den Tag gelegte Arbeitsverweigerung die Mentalität der (ausklingenden) Wirtschaftswunderära attackierten. Unter den Gästen befanden sich auch junge Künstler, wie der Schriftsteller Hubert Fichte, der dem "furchtbar inkohärenten Laden" einen Roman widmete und ihn "Die Palette" nannte. 11. November 2005, 16 Uhr Freies Senderkombinat Hamburg (FSK) Die Palette - Lesung aus dem Roman von Hubert Fichte Sie galt als verruchte Kneipe, als Sammelbecken von jugendlichen Gammlern, die durch ihre demonstrativ an den Tag gelegte Arbeitsverweigerung die Mentalität der (ausklingenden) Wirtschaftswunderära attackierten. Unter den Gästen befanden sich auch junge Künstler, wie der Schriftsteller Hubert Fichte, der dem "furchtbar inkohärenten Laden" einen Roman widmete und ihn "Die Palette" nannte. 10. September 2005, 21 Uhr (Wiederholung: 11. September: 15 Uhr) Hamburg 1 (TV) Kuno's - Folge 520: Hubert Fichte Alle Sender außerhalb Hamburgs sehen "Blackmore Night". Die Renaissance Rock Band von richie Blackmore und Candice Night. Ich sprach mit Richie (und natürlich Candice) und er redet über seine Hamburg Zeit anfang der 60er. Er weiß noch verdammt viel und interessantes. Ich war erstaunt. In Hamburg aber seht ihr eine für meine Verhältnisse ungewöhnliche Dokumentation. Hubert Fichte. Sein Buch "Die Palette" sorgt noch heute für Gesprächststoff. Über Buch und Kneipe rede ich mit Jan-Frederik Bandel (Autor von Büchern über Fichte) und Christian von Alvensleben. Eigenwillig und hoch interessant. 7. September 2005, 20.30 Uhr Deutschlandfunk Hubert Fichte Die Ahuasca-Sucher In der Reihe "...las im Deutschlandfunk" wird eine Sendung vom 14. April 1983 wiederholt. Fichte liest einen Text aus dem damals noch unveröffentlichten ethnografischen Band "Lazarus und die Waschmaschine" (Frankfurt a.M. 1985). 28. März 2005, 15.05 Uhr Bayern 2 Radio Hubert Fichte Die Geschichte der Empfindungen Augusts von Platen (3) - Tod in Syrakus Regie: Hubert Fichte Mit Volker Brandt, Hubert Fichte, Heinrich Giskes, Greger Hansen, Pablo Kamolz, Elisabeth Rath, Ursula Rosenberger, Udo Samel, Erwin Schastok, Olaf Sobottke SFB/BR 1984 | 58’50 Im Moment des Todes, sagt man, läuft vor dem inneren Auge des Sterbenden das Leben rückwärts ab. Platen flieht vor der Cholera durch ganz Italien und stirbt in Syrakus. Fichte erzählt Platens Leben von diesem Tod aus rückwärts. Kinder sagen die Stationen an, die Mutter die Stunden und die Jahre, 1835 das Todesjahr, 1796 das Jahr der Geburt. Am Ende stehen Platens Verse: "Oh heiliges Band der Kindesliebe! Wenn Welt und Ruhm und Streben dem brechenden Auge entflieht,/ so sieht es noch einmal in dem verdunkelten Sinn die verlassene Mutter./ Zu ihr allein noch zieht es die sich aufschwingende Seele." 27. März 2005, 15.05 Uhr Bayern 2 Radio Hubert Fichte Die Geschichte der Empfindungen Augusts von Platen (2) - Das Übergangsjahr in Würzburg Regie: Hubert Fichte Mit Volker Brandt, Hubert Fichte, Heinrich Giskes, Greger Hansen, Pablo Kamolz, Elisabeth Rath, Ursula Rosenberger, Udo Samel, Erwin Schastok, Olaf Sobottke SFB/BR 1985 | 59’15 August von Platen (1796-1835) wurde von seiner verarmten Adelsfamilie militärisch streng erzogen, brach 1818 die Offizierslaufbahn ab, studierte Sprachen, Philosophie und Naturwissenschaften, kannte Grimm, Goethe und Jean Paul und lebte seit 1826 in Italien. Inneren Halt sucht der zerrissene, schwermütige Dichter an der Schönheit klassischer Formen. Hubert Fichte schreibt über ihn: "Platen war ein Revolutionär. Er hat zum ersten Mal die Geschichte der Empfindungen eines normalen Homosexuellen entworfen." 25. März 2005, 15.05 Uhr Bayern 2 Radio Hubert Fichte Die Geschichte der Empfindungen Augusts von Platen (1) - Feen, Hexen, Nixen und Zauberer Regie: Hubert Fichte Mit Hubert Fichte, Elisabeth Rath, Olaf Sobottke SFB/BR 1984 | 52’40 Als Zwölfjähriger schrieb der spätere Dichter August von Platen aus einem Münchener Internat an seine Eltern in Ansbach. "Beste Mutter! Ich hätte nicht gedacht, daß es mir so gar entsetzlich schwer fallen würde, euch zu verlassen beste Aeltern! Als ich das erste Mal euch verliess kam es mir nicht ganz so hart an, als jezt. Das macht, weil ich jetzt schon weiss wie es hier zugeht, und es damals nicht wusste. Ich bitte dich um Gotteswillen beste Mutter, lass mich doch aufs künftige Jahr wieder zu Dir kommen, ich kann es hier solange nicht aushalten." Die Kinder wurden in dem finsteren Haus mit militärischer Strenge erzogen - "man wollte uns zeigen, daß die Gewalt herrsche nicht die Vernunft." Aber es gibt auch andere Erinnerungen: Erste Freundschaft, Liebe, besonders zu Joseph Xylander: "Wir waren einander alles. Wir genossen einige Monate lang das reinste, höchste Glück, dass die Freundschaft zu gewähren im stande ist. Nur war unser Bund zu schwärmerisch und kam zu sehr der Liebe gleich. Wir vergassen so ziemlich alles über uns selbst, sehnten uns beständig nacheinander und brachten sogar die wenigen Minuten des Stundenwechsels pünktlich miteinander zu." Hubert Fichte (1935-1986), lebte in Hamburg, Schrobenhausen und Schweden. Schauspieler am Kindertheater, Landwirtschaftslehre, seit 1962 freier Schriftsteller. Zwischen 1971 und 1984 Reisen nach Südamerika, Afrika und in die Karibik zum Studium der afroamerikanischen Religionen. 23. März 2005, 20.05 Uhr NDR Kultur Zum 70. Geburtstag Hubert Fichte Ich bin ein Löwe und meine Eltern sind Eichen und Steine Die Geschichte des Zaubermarktes von Bé Regie: Hans Gerd Krogmann Mit Michael Thomas, Siegfried Kernen, Sonja Karzau, Franz-Josef Steffens, Felix von Manteuffel, Peter Lieck, Karl-Otto Tjaben-Cuehn NDR 1986 | 65 Min. Das Stück zählt zu den letzten Rundfunkarbeiten des früh verstorbenen Autors. In kaum einem seiner Hörspiele geht das ethnologische Interesse Fichtes eine so spielerischeVerbindung mit der Poesie ein. Im wesentlichen sind zwei Stimmen zu hören, die sich gegenseitig kommentieren: die Stimme des im Titel erwähnten „Löwen“ und diejenige eines „Herrn aus Basel“. Die Betrachtung des togolesischen Zaubermarktes von Bé durch den „Löwen“ löst eine geheimnisvolle Anverwandlung durch das Benennen von Dingen aus. Sprachmagie ist am Werk. Eine Welt entsteht aus Sprache, und der sie entstehen lässt, Fichte, erlebt sich dabei als Schamane, Zauberer und Priester. Hubert Fichte, am 21.03.1935 in Perleberg (Westprignitz) geboren, aufgewachsen in Hamburg und Oberbayern. Autor, Kunsthistoriker und Journalist. Zu seinen bekannteste Werken zählen u.a. „Die Palette“ (1968), „Versuch über die Pubertät“ (1974) und „Xango“ (1976). Lebte seit 1962 in Hamburg. Zwischen 1971 und 1984 ausgedehnte Reisen in die Karibik und nach Afrika. Verfasser von über 20 Hörspielen und Features. Preise: Hermann-Hesse-Preis (1965), Lessing-Preis (1986), Alexander-Zinn-Preis der Hansestadt Hamburg (postum 1986). Am 08.03.1986 in Hamburg gestorben. 22. März, 20.30 Uhr Bayern 2 Radio Peter Laemmle Abenteuerliche Reise ins Leben Junge Schriftsteller entdecken den Autor Hubert Fichte wieder Alles, was Hubert Fichte, der am 21. März 70 Jahre alt geworden wäre, geschrieben hat, ist die fortlaufende Erfahrungsgeschichte eines Menschen im Umgang mit der Welt. Protokolliert und nachzulesen in seiner großen Werkausgabe "Die Geschichte der Empfindsamkeit". Person und Werk Hubert Fichtes sind nach seinem frühen Tod 1986 etwas in Vergessenheit geraten. Jetzt wird er von einer neuen Generation wieder entdeckt, darunter auch Schriftsteller, die ihn als Vorläufer der Pop-Kultur feiern. 22. März, 20.04 Uhr SR 2 KulturRadio Literatur im Gespräch Arnfrid Astel & Gerd Schäfer: Leonore Mau & Hubert Fichte: 'Psyche - Annäherung an die Geisteskranken in Afrika' Mitschnitt der Buchvorstellung vom 15. März 2005 in der Buchhandlung Hofstätter 21. März 2005, 9.05 Uhr Deutschlandfunk Wir erinnern. Vor 70 Jahren: Der Schriftsteller Hubert Fichte geboren 17. März 2005, 21.03 Uhr SWR 2 Hubert Fichte zum 70. Geburtstag Hubert Fichte Ich sterb vor Durst an der Quelle François Villon begegnet Charles d’Orléans Regie: Peter Michel Ladiges Mit Gustl Halenke, Wolfgang Reichmann, Osman Ragheb und Daniel Kasztura SDR 1987| 49 Min. Das letzte Hörspiel von Hubert Fichte schil-dert die Begegnung zwischen zwei Dichtern in der Mitte des 15. Jahrhunderts: des "Räubers" Fançois Villon und des Herzogs Charles d’Orléans. Eine entscheidende Rolle dabei spielt die Musik von Josquin des Près, die es zur Zeit dieser Begegnung noch gar nicht hätte geben können. Doch – so Hubert Fichte in einer kurzen Vorrede: "Die Künste bewegen sich nicht synchron... Villon war Zeitgenosse von Charles d’Orléans; der eine weist in die Neuzeit, der andere zurück in den Hellenis-mus, ins Anakreontische. Josquin des Près komponierte zur Zeit der Lutherbibel, des Buchdrucks, der Entdeckung Amerikas – nichts aber scheint mir die letzte Klage des Mittelalters, dies ‚Je meurs de soif auprès de la fontaine‘ der Epoche Eduards des Zweiten, Jeanne d‘Arcs, Gilles de Rais‘, Thomas von Aquins so auszudrücken, wie jenes‚ Mille Regretz’ des Prinzen der Musik" Hubert Fichte, geboren am 21.3.1935 in Perleberg und gestorben am 8.3.1986 in Hamburg, wo er seit 1963 als freier Schriftsteller lebte. Umfangreiches Prosawerk, Features und Hörspiele. 3. Dezember 2004, 20.10 Uhr Deutschlandfunk Ulrike Janssen und Norbert Wehr: Hubert Fichte spricht – spricht nicht Eine Radiozeremonie Mit Texten und Stimmen von Arnfrid Astel, Hans Eppendorfer, Hubert Fichte, Jean Genet, Jonny, Wolfgang (Wolli) Köhler, Lil Picard, Kathrin Röggla, Klaus Sander, Sandra und Ulli Musik: Claudio Monteverdi Technik: Anne Hawemann und Karlheinz Stevens Rat und Tat: Jan-Frederik Bandel und Gerd Schäfer Deutschlandfunk 2004 Wie kein zweiter Schriftsteller hat Hubert Fichte das Gespräch genutzt. Die Tonbandaufnahmen seiner St. Pauli-Interviews, seiner Unterhaltungen mit "Wolli Indienfahrer" oder dem "Ledermann" sind keineswegs nur "dokumentarisches" Material für Romane, Hörspiele oder Theaterstücke. Sie zeugen von virtuosem Spiel mit den Techniken des Gesprächs. In ihrer "Radio-Zeremonie" lassen Ulrike Janssen und Norbert Wehr nicht nur Fichte, Wolli, Ulli, Sandra, Johnny und Hans Eppendorfer zu Wort kommen, sondern auch den Redakteur Arnfrid Astel und Klaus Sander, den Leiter des supposé-audioverlags - sowie die Schriftstellerin Kathrin Röggla. "Ich hätte", schrieb sie, "nochmals gerne mit fichte gesprochen, doch er spricht noch immer nicht mit mir, er vergibt namen, er wiederholt sich. aber das ist das band, da ist nichts zu machen, man muss sich an das halten, was man kriegt, obwohl - mit irgendeiner radiozeremonie könnte man ihn sicher an den apparat bekommen, könnte man ihn irgendwie als eine ansammlung spezifischer, im äther befindlicher geräusche angeln, denn so viel steht ja fest, jeder satz, den man sagt, kreist auf ewig als schallwelle durchs all. also muss der komplette fichte noch rund um uns sein." 16. September 2004, 14.05 Uhr SWR 2 Lasse Ole Hempel „Ein furchtbar inkohärenter Laden“ Das Hamburger Kellerlokal „Die Palette" Sie galt als verruchte Kneipe, als Sammelbecken von jugendlichen Gammlern, die durch ihre demonstrativ an den Tag gelegte Arbeitsverweigerung die Mentalität der ausklingenden Wirtschaftswunderära attackierten. Unter den Gästen befanden sich auch junge Künstler, wie der Schriftsteller Hubert Fichte, der dem „furchtbar inkohärenten Laden" einen Roman widmete und ihn "Die Palette" nannte. Zwei Jahre nachdem die Kneipe geschlossen worden war, las Fichte im nicht minder legendären „Star Club" aus dem Manuskript und machte „Die Palette" damit endgültig zum Mythos. Wir spüren ihm nach in Erinnerungen von Zeitzeugen und Aufnahmen von Fichtes Lesung. Die Geschichte der „Palette" wird so noch einmal erzählt - und es entsteht ein ganz neues Bild. |
Hubert Fichte (1935-1986) 70. Geburtstag 21.3.2005 - 20. Todestag 8.3.2006 |